Tibatong haben wir Anfang Mai 2005 auf der Homepage seiner
Züchter entdeckt. Familie Güth züchtet mit
bodenständigen, alten Foundation-Quarterlinien vorrangig auf ein vielseitiges Gebrauchspferd
hin und nicht auf den ultimativen Showcrack.
Wir hatten schon lange vor, ein kindergeeignetes junges Pferd anzuschaffen, welches dann mit den
Kids aufwachsen sollte, von mir die Basics beigebracht bekäme bis Kinder und Pferd alt genug
wären, aufeinander losgelassen zu werden...
Lange haben wir überlegt und kamen dann doch von dem Plan "Welshpony oder Reitpony" ab, denn es
sollte es ein Pferd sein, welches im worst case (d.h. Kinder entwickeln kein Interesse am
reiten und den Pferden) auch von mir zu reiten wäre. Quarterhorses fand ich schon immer klasse -
und buckskinfarbene Quarter seit "Der mit dem Wolf tanzt" superklasse....
Als wir Tiba das erste Mal life sahen (gerade fünf Tage "alt")
kam der kleine Kerl auf er Weide
völlig selbstverständlich
auf uns zu und ließ sich kraulen und beschmusen, was seiner Mutter wohl den einen oder anderen
Adrenalinschub bescherte. Es standen in diesem Jahr bei Güths fünf tolle Hengstfohlen zur Auswahl
(ein Hengst musste es sein, weil der Koppelpartner für die nächsten drei Jahre, ein Westfale von Don Bedo I
aus einer Argwohn-Stute, auf unserem Hof gerade geboren war), aber irgendwie hatte Tiba uns bereits
ausgesucht und wir kauften ihn zwei Tage später.
Bis in den November des sehr heissen Sommers blieb er bei seinem Züchter. Leider bekam er nach
der ersten Impfung einen fieberhaften Infekt mit Husten. Das Ganze wurde behandelt aber leider nicht
vor der zweiten Impfung nicht nachkontrolliert und einfach "draufgeimpft". Im November holten
wir Tiba zu uns und drei Dinge trafen aufeinander: der vermutlich noch nicht völlig
ausgeheilte Infekt, der Stress des Absetzens und des Transportes und ein genau zu diesem
Zeitpunkt einsetzender heftiger Kälteinbruch.
To cut a long story short: Tiba wurde RICHTIG
krank und es war unsicher, ob er ohne eine
Lungenschädigung aus dieser Sache wieder herauskommen würde (der Tierarzt war eher pessimistisch
und sprach schon von
Lungenspülung). Es folgten sechs Wochen intensiver Behandlung (das volle Programm...), die er absolut
kooperativ und brav über sich ergehen ließ, bevor zaghaft Entwarnung gegeben werden konnte.
Eine abschliessende Bronchoskopie ließ uns dann endgültig aufatmen.
Seither entwickelt er sich prächtig. Im Sommer sind die beiden Jungs auf Tag-und-Nacht Weide, im
Winter holen wir sie nachts in die Box. Sie haben die "Basics" brav gelernt: führen lassen, anbinden,
Hufe geben, Beine abspritzen etc. und genießen ansonsten ihr Leben. Anfang 2009 wurde es langsam ernst
für Tibi. Nach ein paar mal longieren wurde er recht problemlos (ok, einmal hat er mich abgeschossen...)
zum Reitpferd.
Update Ende 2009: Leider hat Tibis Geschichte als Reitpferd bei uns
kein happy end. Nach kurzer Zeit (ich hatte vielleicht 20x
draufgesessen) fing er an, hartnäckig zu ticken und allgemein sehr stumpf und gebunden zu gehen. Beschlag und Pause brachten
keine Besserung, also fuhren wir in die Klinik und kamen
mit diversen Röntgenbildern und dazugehörigen niederschmetternden Diagnosen an allen vier Beinen zurück,
deren Summe bedeutete, dass er nie ein normal
belastbares Reitpferd sondern nur ein 5j. Frührentner sein kann.
Update 2010: Seit Ende Februar 2010 lebt Tibi nun bei Joel und Jasmin ganz in der Nähe, wo er sich hauptberuflich als
Bodyguard für
Traberstütchen Fina betätigt und nach seinen Möglichkeiten leicht spazierengeritten wird. Er fehlt uns sehr, besonders auch
den Kindern, die ja mit ihm aufgewachsen sind, aber ich bin sehr froh, einen so guten
Platz bei netten und kompetenten Leuten für Tibi gefunden zu haben und wir besuchen ihn regelmässig.